Warum Familien ungern über LRS reden

Shownotes

Warum Familien ungern über LRS sprechen

📝 Beschreibung: In dieser Folge untersucht Lars, warum Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oft ein Tabuthema in Familien bleibt. Er beleuchtet psychologische, soziale und generationenübergreifende Aspekte dieses sensiblen Themas und zeigt Wege zu einem offenen Umgang auf.

🕒 Kapitel: ⏳ 00:00:00 Einführung: LRS als Familientabu 👨‍👩‍👧‍👦 00:02:25 Eltern-Kind-Dynamiken und Schuldzuweisungen 🏫 00:04:29 Die Rolle von Vorbildern und Lesesozialisation 🌈 00:06:44 LRS in verschiedenen Berufsfeldern 🧠 00:08:54 Unterschiede zwischen LRS und funktionalem Analphabetismus 📜 00:11:10 Generationenübergreifende Erfahrungen mit LRS 💡 00:15:45 Warum Eltern das Thema oft verschweigen 👥 00:17:51 Veranlagung und familiäre Muster 🛠️ 00:19:54 Offener Umgang als Lösung 🔮 00:22:14 Erfolgsbeispiele und gesellschaftliche Stigmatisierung 🎯 00:24:44 Fazit: Mehr Offenheit in Familien wagen

💡 Wichtigste Inhalte: • LRS wird oft als Schwäche tabuisiert, obwohl sie in vielen Familien vorkommt • Eltern verschweigen häufig ihre eigenen Schwierigkeiten aus Scham • LRS betrifft alle sozialen Schichten, zeigt sich aber unterschiedlich • Funktionaler Analphabetismus ist nicht gleich LRS • Offener Umgang entlastet Familien und fördert psychische Gesundheit • Erfolgsbeispiele zeigen: Mit LRS kann man ein erfülltes Leben führen

🗣️ Zitate aus der Folge: "Man sollte sich da niemals als Opfer fühlen, nur weil mein Papa da große Schwierigkeiten hatte." "Das Gehirn ist sehr beweglich und formbar und kann vieles ausgleichen." "Es ist eine Schwäche. Und man kann damit leben lernen - das Allerwichtigste."

👥 Für wen ist diese Folge? • Eltern von Kindern mit LRS • Betroffene selbst • Pädagogen und Lehrkräfte • Psychologen und Therapeuten • Interessierte an Lernförderung und Neurodiversität

🛠️ Handlungsaufforderung: • Beobachten Sie frühzeitig mögliche Anzeichen • Holen Sie sich professionelle Unterstützung • Sprechen Sie offen über LRS in der Familie • Fördern Sie Stärken neben den Schwächen • Nutzen Sie Kompensationsstrategien

🔮 Nächste Folge: "LRS und Selbstwertgefühl: Wie Betroffene zu mehr Selbstvertrauen finden"

🔎 Keywords: LRS, Legasthenie, Familientabu, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Neurodiversität, psychische Gesundheit, Erziehung, Lernförderung, Bildung

👋 Abschluss: "Wir sollten als Betroffene uns auch dagegen wehren, dass uns die Gesellschaft als Behinderte oder Kranke einstuft. Bis bald, euer Lars

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00:00:01: Herzlich willkommen beim Legasthenie Coaching Podcast. Hier ist wieder der Lars mit einer neuen Folge. Heute sprechen wir über das Thema LRS und warum Familien ungern über das Thema in der Familie sprechen. Zum einen wollen natürlich Eltern Vorbilder sein und ihren Kindern signalisieren, dass sie ihr Leben und ihren Alltag gut in den Griff bekommen. Das ist natürlich auch wichtig, um die Identität und die psychische Stabilität des Kindes zu fördern. Aber manchmal ist es auch ungünstig, wenn man seine Schwächen verbergen tut. Und die Lese Rechtschreib Schwäche, LRS oder Legasthenie egal wie man das bezeichnen will. Ist meistens ein in der Familie ein Tabu. Es mag einzelne Fälle geben, wo man vielleicht heute in der Familie da lockerer damit umgeht, dass man vielleicht sagt So, guck mal! Zum Kind Du, ich hatte ähnliche Schwierigkeiten wie du in der Schule. Mir fiel das Fach Deutsch auch nicht sonderlich leicht und die Rechtschreibung war nie meins. Dafür konnte ich besser rechnen oder war immer recht kreativ und konnte ganz viele Ideen entwickeln, konnte gut basteln oder oder Sachen zusammenbauen oder bin musikalisch. Aber das Fach Deutsch hat mir nie so gelegen. Sicherlich kann das so vorkommen, dass man so locker mit diesem Thema in der Familie umgeht. Das ist auch von Familie zu verschieden, von Familie zu Familie verschieden. Die Familien sind auch unterschiedlich aufgeklärt über das Thema, warum der Umgang da. Auch sehr verschieden ist. Dann gibt es ja manchmal auch Schuldzuweisungen. Du, ich habe diesen Mist von dir geerbt und deswegen habe ich die Schwierigkeiten in der Schule.

00:02:25: Das kann man dann in der Pubertät vorkommen. Oder dass eben Eltern das häufig über einen langen Zeitraum verschweigen. Oder sie wissen es gar nicht, dass sie betroffen sind. Das ist aber trotzdem so auffallend ist das, dass der Vater nie irgendwie ein Buch in der Hand gehabt hat, dass er einfach nie irgendwie ein Buch vernünftig gelesen hat und das Kind dem Kind das vorgemacht hat. Hier könnte man auch vermuten, dass das auch an der Lese Sozialisierung liegt. Wenn man nämlich wenige Lesevorbilder hat, dass man dadurch auch Schwierigkeiten kann in der Kindheit entwickeln bis ins Erwachsenenalter. Sicherlich kann da auch die soziale Schichtung eine Rolle spielen, Aber man weiß jedenfalls quer durch die sozialen, sozialen und auch Bildungsschichten sind die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben bekannt. Sicherlich sind manche, die sozial benachteiligt sind, noch viel stärker betroffen, weil man da ganz andere Schwierigkeiten haben kann als manche Privilegierten, die das können mit ihren finanziellen Ressourcen, können vielleicht ausgleichen. Das mag es geben, aber der Umgang in den Familien ist sehr verschieden. Häufig wird darüber geschwiegen und man versucht einfach das Blatt des Schweigens drüber zu legen und redet einfach nur drüber. Und das ist ganz egal, ob das der begabte Handwerkermeister ist, der ein toller Tischler ist und der dann zur beinahe las Feststellung bei uns im Institut dann fast mit Tränen aus in Tränen ausbricht und seinen Sohnemann gesteht Du, ich hatte ganz ähnliche Schwierigkeiten in der Schule, wie du es selber jetzt erlebst. Das tut mir leid.

00:04:29: Natürlich gibt es dann auch von der Seite der Betroffenen dann immer wieder solche Aussagen. Das erlebt man auch, dass man das bis so lange wie möglich eigentlich auch leugnet und auch verschweigt. Und je mehr man das verschweigt, desto schwieriger kann das natürlich sich auch in den Familienfrieden auswirken. Und auch in dem ganzen sozialen Zusammenleben der Familie. Wenn man, wenn da irgendwas ist, was man dann einfach nicht richtig beredet. Viel günstiger ist es natürlich, wenn man die Probleme offen und ehrlich anspricht und einfach dazu steht, dass es da ein Problem gibt. Das sollte auch in der heutigen Zeit auch kein Thema sein. Wir sollten da ohne Angst und ohne Hürden einfach uns da drüber in den Familien austauschen und einfach sagen Es ist eben so, es gibt diese Schwäche in der Familie und die kommt häufiger vor bei uns. Aber wir konzentrieren uns auf unsere Stärken und bearbeiten natürlich die Schwäche und machen vielleicht zusammen was und lesen zusammen Bücher oder lernen zusammen das Schreiben innerhalb der Familie. Denn das Lesen und Schreiben wird wichtiger denn je. Auch mit künstlicher Sicher Intelligenz wird uns niemand das Lesen und Schreiben und Denken abnehmen können. Und darum werden diese Fähigkeiten eher noch viel, viel wichtiger werden. Und sie müssen auch ausbaufähiger werden. Nur wer in der Zukunft gewillt ist, lebenslang zu lernen, wird auch Chancen im alltäglichen Leben und beruflichen Leben haben. Auch wenn uns digitale Assistenten darin unterstützen. Dennoch wird das weiterhin eine der wichtigsten Kulturtechniken sein. Und selber eigene Bücher in die Hand zu nehmen und zu lesen sind doch die tollsten Erfahrungen im Leben und die tollsten Bereicherungen.

00:06:44: Oder wenn man dann eigenständig sein Tagebuch schreibt. Das ist doch toll, wenn man seinen Frust und seine Ängste kann schriftlich loswerden. Das ist doch sehr günstig auch für die psychische Selbstregulierung. Dass man da auch stabiler durch den Alltag geht. Aber bei manchen Familien fehlen eben diese Fähigkeiten. Und das auch bei manchen Ingenieuren, wo man dann sagt Ja, der schreibt einfach kaum was. Wenige Notizen, keine flüssigen Sätze. Und am Computer muss dann vielleicht die Ehefrau und Mama eben über die Korrektur gehen. Solche Sachen kennt man. Die wenige sind auch sehr versiert oder sind Ingenieure oder Handwerker, haben vielleicht ihre eigene Firma. Und da ist dann häufig dann die Partnerin oder der Partner für die Rechtschreibung zuständig. Dass dann der versierte Meister kann dann das Auto erfolgreich in der KFZ Werkstatt kann zusammenbauen. Oder es gibt auch andere Berufssparten, die natürlich nicht zu alt, zu sprachlastig sind. Da kann man allerhand kreative Berufe sehen. Vom Zirkusartisten bis zum Architekten habe ich da schon alles beobachtet und gesehen, bis hin zum Professor, der fehlerhaft an der Tafel schreibt. Und je nach Familie geht man mehr oder offen, mehr oder weniger offen mit dem Thema um. Da habe ich schon die unterschiedlichsten Geschichten erlebt, die zum einen fast zum zum Weinen veranlassen oder auch zum Lachen, weil es da auch sehr lustige und skurrile Geschichten gibt. Wir sind ja auch ein bunter Haufen von Betroffenen.

00:08:54: Wenn ich mir das so mal in der mal Revue passieren lasse. Das ist schon recht spannend, was man da für Menschen kennenlernt und erlebt. So unterschiedlich wie eben die Menschen so allgemein. In der normalen Breite der Bevölkerung anzutreffen sind. Und darum ist eben auch der Umgang mit den ganzen Schwierigkeiten sehr, sehr verschieden. Aber dass man die Probleme eher ungern anspricht, ist wahrscheinlich größer als der offene und lockere Umgang oder pragmatische Umgang. Dass man damit einfach damit umgeht. Das ist eben die Schwäche. Wir müssen damit leben und bauen unsere Stärken aus. Sicherlich wäre es ganz günstig, wenn dann vielleicht Eltern, die da ihre Schwierigkeiten Beobachten, sie noch mal angehen, auch im Erwachsenenalter. Das wäre für manche recht günstig. Vielleicht auch für die psychische Gesundheit. Wäre es wichtig, dass Sie die Themen, die Themen noch mal angehen. Aber das sieht man im Erwachsenenalter seltener, dass dann die Eltern offen damit umgehen und sagen Ja, ich müsste auch selber was an meiner Schwäche tun. Für die meisten ist das Thema abgeschlossen, weil sie natürlich auch einen gewissen Stand in ihrem Leben haben. Sie sind vielleicht gefestigt im Beruf und im Job. Sicherlich gibt es eine ganze Reihe von Betroffenen, wo das nicht der Fall ist, die vielleicht schon langzeitarbeitslos sind und schlechten Job bekommen. Aber auch selbst da ist ihr seltener der Wille da, das Thema anzugehen. Sicherlich ist immer wieder das Problem anzutreffen, dass man uns mit dem funktionalen Analphabetismus in Verbindung bringt. Aber der funktionale Analphabetismus ist einfach eher eine pauschalisierte Gruppierung von allen möglichen Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben im Erwachsenenalter.

00:11:10: Wo man da ja von einigen Millionen in Deutschland ausgeht. Das sind dann manchmal andere Themenbereiche, eher Lernbehinderung und und auch andere Schicksalsschläge, die dabei eine Rolle spielen. Also funktionale Analphabeten. Die habe ich ja auch in den letzten 15 Jahren, die einfach so kategorisiert wurden, erlebt. Die werden noch viel, viel stockend lesen und schreiben können. Die haben eigentlich kaum die basalen Grundlagen des Grundschulalters dann überschritten oder sind da irgendwie hängengeblieben oder haben völlig die Probleme vernachlässigt. Hier gesellen sich viele psychische Erkrankungen mit hinzu. Suchterkrankung, Obdachlosigkeit und andere andere Dinge. Oder die waren dann alle in praktischen Berufen. Bei der Müllabfuhr oder irgendwas, wo man kaum lesen und schreiben konnte musste. Und dann fallen dem dann die Berufe weg und dann fallen die Probleme auf. Das ist jetzt vielleicht etwas sehr pauschal gesagt, aber das kann kann man sich so vorstellen, dass er da funktionale Analphabetismus so ein zu gruppieren ist, dass das eher häufiger stark sozial Benachteiligte sind, die kaum über das Lesen und Schreiben des Grundschulalters hinausgekommen sind. Warum das so ist? Keine Ahnung. Da habe ich keine Antwort. Ich kann mir das schwer vorstellen, dass es das gibt. Aber mit mit den normalen Lese Rechtschreib Rechtschreibschwächen oder mit einer erblichen Legasthenie hat das Thema nichts zu tun. Sicherlich verirren sich manche Legastheniker in den Kreis der Analphabeten. Das mag sein, aber diese werden immer auffallen, dass sie auch vielleicht von der Intelligenz her und vom guten Wortschatz auffallen und dass sie sich da in solche große Worte verirren.

00:13:19: Aber damit haben wir in unseren Fachbereichen nichts zu tun. Das ist was ganz anderes. Diese Betroffenen brauchen dann wieder ganz andere Hilfen. Dass es da vielleicht ganze Familien geben, die das betrifft. Das kann schon möglich sein. Aber hier spielen komplexe soziale Probleme eine Rolle, die es eigentlich in unserer sehr reichen Gesellschaft sollte nicht geben. Aus welchen Gründen auch immer, wurden dann die, die die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben nie wirklich richtig erkannt oder kompensiert oder völlig vernachlässigt, das Lesen umtreiben. Man kann sich das schwer erklären, warum das so ist. Ich habe dafür auch keine Erklärung. Und in den den Familien spricht man dann noch weniger. Die werden auch kaum einen Fahrplan lesen können. Und so weiter und so fort. Das trifft man ja im Bereich der Lese Rechtschreibschwäche, wie wir sie kennen, ja nicht an. Auf unserem Gebiet können ja die meisten. Doch lesen und auch schreiben, auch wenn sie Schwierigkeiten damit haben. Sie lesen häufig langsamer und haben Schwierigkeiten in der Verarbeitung des Lesens und Schreibens. Und deswegen muss man diesen Personenkreis grundsätzlich abgrenzen von irgendwelchen funktionalen Analphabetismus. Das hat ist eine ganz andere Kategorie und muss man auch total abtrennen. Ich kann noch einige Beispiele nennen, die ich in den letzten 20 Jahren erlebt habe, wo immer wieder mehr Eltern berichtet haben. Ja, wir kennen das in der Familie. Also die Oma hatte schon starke Schwierigkeiten mit dem Lesen, das kennen wir. Aber die war hat eben auf dem Bauernhof gearbeitet und brauchte da kaum Lesen und Schreiben.

00:15:45: Das muss man schon sagen, dass man vielleicht In der Generation der Babyboomer hat man sich dann eher weniger um das Thema geschert. Vielleicht noch in den, die in den 60er Jahren geboren wurden. Dass das da vielleicht noch schon eher präsenter war. Durch die ganze Technisierung aber die dann in den dreißiger Jahren oder so, dass eher die die Großeltern und Urgroßeltern Generation. Da war das Thema weniger präsent. Sicherlich gab es da auch. Schon in den Familien immer wieder Schwierigkeiten. Die haben wir dann bildungstechnisch dann manchmal dann doch nicht so weit gekommen oder sehr, sehr mühsam. Bis heute weiß man ja, dass es sehr, sehr viel Arbeit und Motivation erfordert, um überhaupt voranzukommen. Das mag im heutigen Bildungswesen vielleicht etwas leichter geworden sein, weil ja Unser Bildungsniveau nie sonderlich gestiegen ist, sondern eher am Absacken ist. Da haben vielleicht unsere Kinder und Jugendlichen mehr Chancen, um integriert und gefördert zu werden. Dennoch ist das Thema in der Familie nach wie vor ein heikles Thema, was starke Konflikte hervorrufen kann. Manchmal muss das gar nicht der Partner. Das habe ich auch in Familien erlebt, dass das dann zum Ersten Mal überhaupt. Ja, im Interviews, was ich da manchmal mit den Familien durchführe, klar und deutlich wurde, dass da eine Schwierigkeit vorhanden ist. Und dann hat es dann zum Ersten Mal die Ehefrau erfahren, dass der Vater da immer in der Schule schon Schwierigkeiten hatte, weil das Thema auf einmal dann beim Kind auftauchte.

00:17:51: Hier sind wir wieder von einer möglichen Veranlagung wieder bei dem Thema, das es auch häufiger kann, veranlagt sein und dass ich das durch die Familie kann durchziehen. Und wenn man das natürlich dann in der eigenen Generation nicht bespricht, dann auch in der Familie und auch den Kindern signalisiert Du, ich kenne das Thema. Ich will es ja gar nicht leugnen. Du, ich kenne die Schwierigkeiten und ich kann das gut nachempfinden, wie es dir geht als Kind. Und. Aber ich habe eben leider nie dagegen was getan. Aber wir werden trotzdem zusehen, dass wir das Beste draus machen und wir werden dich darin unterstützen. Eltern sollten offen über das Thema sprechen. Sie sollten das nicht leugnen. Das entlastet natürlich auch die Familie auch, gerade auch was die psychische Gesundheit betrifft. Denn starke Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben können natürlich gravierende Konflikte in der Familie mit begünstigen. Den Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben kann zu allen möglichen Problemen führen, natürlich auch zu Missverständnissen. Wenn man dann die Texte völlig falsch liest oder bei Behördengängen und bei und alles Mögliche kann. Da kann dann große Schwierigkeiten bereiten. Das kann natürlich auch zu allen möglichen Chaos und Durcheinander führen, wenn man das Thema gar nicht bearbeitet. Und die psychische Gesundheit ist mit Sicherheit auch mit mit gefährdet, wenn man das Thema gar nicht angehen will. Und da gibt es noch viel mehr darüber zu sagen. Oder manche leugnen das grundsätzlich und wollen das gar nicht wahrhaben. Und das habe ich dann immer wieder erlebt, dass dann einzelne Elternteile das einfach kategorisch ablehnen und sagen wir haben kein Problem.

00:19:54: Aber wenn ich mir dann die Bilder der Eltern genauer angucke oder die Emails, die dann diese dann mir schreiben, sind diese Emails dann auch häufiger von irgendwelchen Fehlern gespickt? Also muss man dann immer wieder dazu sagen, das Thema kommt schon häufiger in der Familie vor, als es uns deutlich werden will. Und da ich eben dann nur eher den Ausschnitt habe von den Familien, die eben Hilfe suchen, sehe ich natürlich, dass er dann auf einen. Ganz anderen Zusammenhang, ganz anderen Kontext. Die Schwierigkeiten kommen einfach in der Bevölkerung selten vor. Lassen wir es bei circa 15 % sein. Also das ist genügend und auch genügend Gesprächsstoff in den Familien. Deswegen ist es wichtig, dass man das Thema anspricht. Aber man sollte nicht deswegen in Lethargie verfallen und sagen man kann ja nichts. Man hat LRS und schiebt dann alles mögliche auf diese Lese Rechtschreibschwäche. Man sollte einfach dann signalisieren okay, wir haben das Problem, wir gehen es an, wir unterstützen unsere Kinder, dass sie ihre Schwierigkeiten, soweit es gut, weitestgehend recht gut kompensieren können und verlassen uns nicht nur auf das Gemeinwesen, das uns unterstützt und auch pampert, sondern wir gehen mutig durch in die Zukunft und wir gehen das einfach an! Und darum sollte man auch da ganz offen über das Thema sprechen. Und je offener, desto besser ist es, desto günstiger ist es auch für die nachwachsende Generation, das die einfach damit lernt umzugehen. Und darum können dann manche Biografien auch sich günstig entwickeln.

00:22:14: Also hätte ich es viel eher gewusst, dass bei uns das Thema Lese Rechtschreibschwäche in der Familie gehäuft auftritt. Es ist ja nicht nur mein Vater, sondern auch Teile meiner Großeltern hatten ähnliche Schwierigkeiten, was man heute auch in Schriftstücken erkennen kann. Darum. Ist es einfach wichtig, dass man einfach sich da offen und ehrlich macht. Und das hilft dem ganzen sozialen Miteinander. Drum ich wiederhole mich gerne noch mal das Thema offen ansprechen, auch wenn es Konflikte in sich birgt, weil man ungern Schwächen zugibt. Aber es gibt niemanden, der keine Schwächen hat. Und diese Lese Rechtschreib Schwäche. Es ist ja nur eine Teilleistungsschwäche. Sollte eigentlich in unserer heutigen Zeit, wo man über Inklusion spricht, eine kleine Sache sein. Denn es gibt ja ganz andere Handicaps oder Erkrankungen, die noch was viel schlimmeres sind. Deswegen sollte man das auf den Punkt bringen. Es ist eine Schwäche. Und man kann damit leben lernen, dass das Allerwichtigste und man kann da einige Beispiele nennen, die da recht gut durchs Leben gekommen sind, wie Steve Jobs oder Bill Gates, sind markante Beispiele, auch wenn man nie sollte unbedingt Bill Gates sein oder werden. Das sind ja nur Beispiele. Jeder muss seinen individuellen Weg gehen und auch jede Familie. Aber auch in der deutschen Wirtschaft kennt man so einige Familien, die von einer Rechtschreibschwäche betroffen sind in der Wirtschaft. Sie gehen bloß nicht offen damit um. Aber viel wichtiger wäre es, dass man das Thema auch innerhalb der Familie anspricht und das so offen und ehrlich wie möglich.

00:24:44: Aber da ist noch viel zu tun. Ich kenne die guten wie die negativen Beispiele. Ich kann das gar nicht wirklich so richtig beziffern, ob es da mehr negative als positive gibt. Es hält sich die Waage. Sowohl als auch. Aber ich sehe auch eine gewisse Tendenz, dass man inzwischen offener mit dem Thema umgeht mit dem Thema. Auch wenn viele Eltern wenig tiefgreifendere Informationen oder Wissen dazu haben. Aber manche sprechen und gehen offen damit damit um. Und das wünsche ich mir viel, viel mehr Familien, die erstens mit ihren mit ihren Kindern offen damit darüber sprechen, dass sie vielleicht als Elternteile offen und ehrlich es zugeben, dass sie das Thema in der Familie kennen und dass sie einfach zusammen das Thema angehen und auch gewillt sind, die Probleme zu bewältigen. Das wäre schon einer der wichtigsten Schritte. Heute habe ich mich vielleicht mehrfach wiederholt, aber das ist mir ein Anliegen, dass wir uns das Thema in den Familien nicht verstecken müssen. Und das ist einfach ganz wichtig. Egal, was Medien oder andere Fachleute darüber meinen mögen. Wir haben viel zu wenig Fachleute, die sich wirklich persönlich mit dem Thema auskennen und darüber sprechen. Das würde ich mir wünschen, dass auch andere Fachleute wirklich wissen, wovon sie reden. Das fehlt bis heute. Wird doch lange fehlen. Das würde ich mir wünschen, dass es da, dass man das auch besser nachempfinden kann. Denn erst wenn man diese Probleme erst mal so richtig persönlich erfahren und erlebt hat und vielleicht selber dann bewältigt hat, kann man dann vielleicht noch viel besser oder lockerer damit umgehen.

00:27:00: Und da es auch in der Familie ansprechen, denn niemand redet gerne über eine Krankheit oder Behinderung, die in der Öffentlichkeit so einfach als Etikett herumschwebt. Das. Für mich ist es mein Beruf, dass ich offen über das Thema spreche. Natürlich ist es bei uns ein offener Ort. Wird man sehen, gehen wir auch offen in der Familie darüber. Aber heute? Heute ist das eben ein Bereich, der mich begleitet. Der gehört einfach zu meiner Persönlichkeit und ich gehe offen und ehrlich damit um. Diese Offenheit und Ehrlichkeit wünsche ich mir für die nachwachsenden Generationen Wünschen. Dass man da einfach das Thema ist stigmatisiert. Und wir sollten als Betroffene da uns auch dagegen wehren, dass uns die Gesellschaft als Behinderte oder Kranke einstuft. Die Weltgesundheitsorganisation hat das eben als grobe Störbild klassifiziert, auch wenn es wissenschaftlich eher strittig ist. Sicherlich mag es psychische Erkrankungen mit begünstigen wie diese Rechtschreibschwäche. Das sieht man auch in manchen Familien, aber nicht bei allen. Manchem in manchen Familien sieht man das häufiger, dass da irgendwelche Schwierigkeiten sind, aber die sind psychisch ziemlich stabil und manche wieder nicht. Darum sollte man sich eher um die soziale Umwelt kümmern, die da doch eine wesentliche Rolle spielt, die psychische Erkrankung mit begünstigen kann und vielleicht auch das Thema soziale Ungleichheit, was er unsere Gesellschaft auch erlebt. Auch wenn wir hier im. Westen, in der westlichen Hemisphäre der Welt leben. Darum sollten, sollten wir auch trotzdem darauf achtgeben, dass auch die sozial Benachteiligten genauso ihre Unterstützung und Hilfe erhalten.

00:29:11: Und da haben wir große Probleme, die mit Sicherheit dann natürlich auch in den Familien mit den rechtschreibschwachen Kindern und Elternteilen natürlich auch psychische Probleme mit begünstigen können. Darum sollte man einen offeneren Blick sich mit dem Thema dem Thema widmen. Und wir brauchen mehr Differenzierung, um die Schwierigkeiten besser zu differenzieren. Und wenn man das besser differenzieren kann, können wir dann auch offener in der Familie darüber reden? Denn was intern in den Familien gesprochen wird, trägt man natürlich dann auch in die Gesellschaft. Und geht die Familie offener um, geht dann irgendwann auch die Gesellschaft offener dann. Auf beiden Seiten gibt es viel Nachholbedarf. So ist jedenfalls meine Sicht der Dinge. Und ob dann irgendwann mal unsere Medien differenzierter über das Thema berichten und nicht nur ein Selbsthilfeverband mit dem Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. nachplappern, der nur sich auf die klinisch psychologische Hypothese stützt, dass die Legasthenie eine Behinderung ist. Oder vielleicht andere Fachleute, die sich mit dem Thema beschäftigen und das Thema Eher der Krankheit und Behinderung eher differenziert sehen. Das muss man abwarten. Aber es ist jedenfalls sehr strittig, dass alle Leser Rechtschreib Schwierigkeiten so pauschal, da so pauschalisiert werden und weil man eben so. Unklug mit dem Thema in dieser Gesellschaft umgeht. Getraut man sich sogar innerfamiliär kaum darüber zu reden, auch wenn man heute damit offener umgeht. Aber es braucht noch viel Stigmatisierung, Arbeit und ich tue hier mit meinem Podcast einen kleinen Teil dazu. Bis bald, euer Lars.

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