Was ist LRS/Legasthenie? Für Eltern erklärt
Shownotes
Was ist LRS? Legasthenie für Eltern erklärt
Beschreibung: In dieser Folge erklärt Lars, was Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) bedeutet, welche Ursachen es gibt und wie Eltern ihr Kind am besten unterstützen können. Er geht auf neurologische und soziale Faktoren ein, erklärt die Bedeutung früher Förderung und gibt praktische Tipps für den Umgang mit LRS.
Kapitel: 00:00:02 Einführung: Elternüberforderung bei LRS 00:02:20 Neurologische Ursachen & Gedächtnisprobleme 00:04:40 Entwicklungsverzögerungen & Indizien 00:07:06 Verschiedene Ausprägungen von LRS 00:09:39 Bedeutung früher Intervention 00:12:15 Statistiken & Ursachenvielfalt 00:14:49 Finanzierungsprobleme & staatliche Unterstützung 00:17:06 Eigenverantwortung der Eltern 00:19:36 Kritik an LRS-Klassen & individuelle Förderung
Wichtigste Inhalte:
- Definition und Auswirkungen von LRS/Legasthenie
- Neurologische vs. soziale Ursachen
- Frühe Anzeichen und Entwicklungsverzögerungen
- Unterschiedliche Ausprägungen von LRS
- Bedeutung frühzeitiger Förderung ab der 1. Klasse
- Herausforderungen im deutschen Schulsystem
- Finanzierungsmöglichkeiten für Therapien
- Psychische Stabilität der Kinder
- Kritik an LRS-Klassen vs. individuelle Förderung
Zitate aus der Folge: "Eltern sollten sich nicht entmutigen lassen, sondern professionelle Hilfe suchen." "Je früher man die Schwierigkeiten erkennt, desto günstiger wirkt sich das auf die Kinder aus." "Eine Lese-Rechtschreibschwäche ist eine Schwäche, kein Leiden."
Links & Kontakt:
Für wen ist diese Folge?
Eltern von Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten
Pädagogen und Lehrer
Erzieher und Kindergärtner
Interessierte an Lernförderung
Fachkräfte aus dem Bildungsbereich
Handlungsaufforderung:
Beobachten Sie Ihr Kind auf die beschriebenen Anzeichen
Holen Sie sich frühzeitig professionelle Unterstützung
Informieren Sie sich über Fördermöglichkeiten
Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus
Teilen Sie diese Folge mit Betroffenen
Nächste Folge: Im nächsten Podcast geht es um das Thema "LRS und Vererbung".
Abschluss: "Liebe Eltern, lasst euch nicht beunruhigen. Holt euch professionelle Unterstützung, die eurem Kind wirklich hilft!" Ich wünsche euch eine informative Zeit und freue mich auf das nächste Mal. Bis bald, euer Lars
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00:00:02: Hallo, hallo, hier ist wieder der Lars. Herzlich willkommen bei unserer neuen Folge. Was ist? Lars Legasthenie für Eltern erklärt. Ich kann das recht gut verstehen, wenn Eltern mit dem Thema LRS oder Legasthenie überfordert sind. Wenn das Thema im Raum steht oder wenn eine LRS-Feststellung in der Schule an einem Stützpunkt festgestellt wurde oder eine Lehrerin den Verdacht äußert, dass ihr Kind oder dein Kind eine Lese-Rechtschreibschwäche hat, was mögen das dann manchmal für unangenehme Gefühle sein, die bei den Eltern dann hochkriechen? Da ich ja im Alltag das immer wieder erlebe, wo mir Eltern ihre ihre Gefühle und Emotionen äußern, kann ich das ganz gut nachvollziehen, dass sich dann Eltern verunsichert fühlen. Wenn bei einem Kind dieser Verdacht im Raum steht. Häufig fühlen sich dann die Eltern damit überfordert, was sie damit anfangen sollen und wie sie dem Kind am günstigsten eine Unterstützung bieten. Heute sind viele Eltern recht offen, sich helfen zu lassen und nehmen auch gerne Hilfe von externen Fachleuten an, was eine sehr positive Entwicklung ist, die ich in den letzten Jahren hier in Dresden in meiner Arbeit beobachte. Aber was bedeutet das nun genau, wenn ein Kind eine Lese-Rechtschreibschwäche hat? Die Ursachen sind bis heute, wie ich es schon mehrfach hier in dem Podcast geschildert habe, noch nicht eindeutig geklärt. Zum einen gibt es eben erblich bedingte Lese-Rechtschreibschwächen, die an der ganzen neurologischen Verarbeitung der Sprache im Gehirn der Kinder mit eine Rolle spielen können, dass der eben die Sprache langsamer verarbeitet wird oder nicht richtig dekodiert wird. Das Gehörte und Gelesene.
00:02:20: Das kann große Probleme bereiten. Da ist das Arbeitsgedächtnis. Die phonologische Verarbeitung spielt eine Rolle. Das Langzeit- oder Kurzzeitgedächtnis kann eine Rolle spielen. Was aber in der Regel immer irgendwelche Erkrankungen der Augen und Ohren ausschließen muss. Das sind dann ganz andere Schwächen. Das hat dann nichts mit einer LRS oder Legasthenie zu tun. Und auf der anderen Seite weiß man, dass viele soziale Faktoren in der sozialen Umwelt, in der Familie, familiäre Anreize zum Lesen, hoher Medienkonsum. Oder dann die Schule, wie methodisch die Kinder unterstützt werden oder auch nicht. Oder? Verwendet man in der Schule das Schweizer Modell, also Schreiben nach Gehör, was sich bei einigen Kindern ganz ungünstig im Lesen und Schreiben auswirken kann, weil die Kinder einfach nicht das Gehörte so wiedergeben können, dass man das auch ohne Fehler wieder erkennen kann. Das sind alles Themen, die man hier nur ganz kurz anschneiden kann, aber es wird deutlich, dass Eltern vor großen Herausforderungen gestellt sind, wenn sie das Thema nicht richtig verstehen und durchdenken können. Und in vielen Familien wachsen die Kinder auf. Und das Thema kindliche Entwicklung wird manchmal gar nicht so beobachtet. Die Kinder entwickeln sich recht flink normal. Die Schwangerschaft war unproblematisch, die Geburt auch. Und manche waren dann vielleicht beim Logopäden für eine gewisse Zeit. Das müssen heute rund 30 bis 40 % der Kinder, die zum Logopäden gehen, gehen. Alle Gründe dazu sind bis heute noch nicht ganz klar. Es spielen wahrscheinlich auch verschiedene Umweltfaktoren da eine Rolle, warum Kinder da auch in der frühen Kindheit sprachliche Schwierigkeiten haben können.
00:04:40: Es gibt natürlich auch andere Erkrankungen wie wie Stottern oder Mutismus und andere Sprachstörungen, die damit eine Rolle spielen können. Was man eben bis heute weiß. Es gibt eben erbliche Faktoren und auch nicht erbliche Faktoren. Die Lese-Rechtschreibschwächen können begünstigen. Bei den. Bei sehr vielen Kindern sieht man schon. Im Kindergarten, dass sie gewisse sprachliche und motorische Schwierigkeiten haben können. Gerade auch in der Aussprache. Manche Kinder haben dann auch wirklich eine lange verwaschene Aussprache oder haben dann die Krabbelphase übersprungen. Schon in der frühen Kindheit. Das können Indizien sein, muss aber nicht. Und auf der anderen Seite gibt es Kinder, die sich völlig normal entwickelt haben. Wir wissen vieles noch nicht, was, was da neurologisch abläuft. Man vermutet natürlich im Thalamus laut Studie, dass es da Verarbeitungsprobleme geben könnte. Aber das ist nur ein ein Puzzlestein von vielen. Also, um es noch mal zusammenzufassen: Es gibt erbliche Faktoren für Lese-Rechtsschreibschwierigkeiten, die sich natürlich auch in der ganzen neurologischen Verarbeitung auswirken können. Da gibt es dann Verarbeitungsprobleme, dann auch motorische Schwierigkeiten und sprachliche Schwierigkeiten, die nicht selten mit der ganzen kindlichen Entwicklung einhergehen, also Schwangerschaft und Geburt. Und dann als weiteren Punkt die soziale Umwelt, die mit der Familiengeschichte zusammenhängt und den sozialen Bedingungen in der Familie, den sozialen und natürlich dann auch. Wie ist die Schule, wie ist das schulische Umfeld? Das kann vieles bewirken. Haben dann die Kinder dann auch einen guten Lehrer, der sich da gut auf das Kind einstellen kann und gut hineinversetzen kann? Und es gibt gute Lernbedingungen.
00:07:06: Sind dann die Schwierigkeiten dann eher besser zu bewältigen oder auch nicht? Und die Kindheit der Betroffenen mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten ist hier in Deutschland auch wie im ganzen deutschsprachigen Gebiet oder in der westlichen Welt sehr verschieden und unterschiedlich. Darum kann man nur sagen: Kinder haben eine Lese-Rechtschreibschwäche bei einer normalen bis überdurchschnittlichen Intelligenz. Und haben starke Auffälligkeiten. Lernen viel langsamer das Lesen und Schreiben. Manche haben nur starke Rechtschreibprobleme mit unterschiedlichsten Fehlern, die von Tag zu Tag schwanken können. Und auch das Lesen muss nicht bei allen gleich betroffen sein. Das gibt es auch isoliert davon. Deswegen spricht man ja auch von isolierter Leseschwäche oder isolierter Rechtschreibschwäche. Das ist so, das sind so die markanten Punkte, die man für euch als Eltern erklären kann. Das wird natürlich nicht alle Eltern beruhigen, wenn sie das hören, weil das wahrscheinlich viel zu allgemein formuliert ist. Aber viel wichtiger ist, dass sich die Eltern nicht entmutigen lassen, dass sie die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben genau im Blick haben und sich beizeiten Hilfe suchen. Sehr günstig ist es dann schon ab der ersten Klasse, da schon dagegen einzuwirken. Gerade wenn man weiß, dass es ein familiäres Risiko gibt, dass man da schon etwas gegen die Schwierigkeiten machen kann. Man sollte die Probleme jedenfalls nicht ignorieren, wenn Kinder Probleme mit dem Lesen und Schreiben zeigen. Hier haben wir häufig das Problem, dass im Schulwesen, das erst ab der zweiten Klasse erstes Halbjahr festgestellt wird. Da sind die Skandinavier in Norwegen inzwischen schon etwas fortschrittlicher. Die beginnen schon ab dem fünften Lebensjahr ein LRS-Risiko zu erkennen mit verschiedenen Tests. Das wird hoffentlich in den kommenden Jahren auch in Deutschland stattfinden. Mal gucken, wie da die Entwicklung sein wird. Aber viel wichtiger ist, dass Eltern das Thema nicht ignorieren. Wenn man das ignoriert, können gravierende Schwierigkeiten gerade in der psycho-emotionalen Entwicklung entstehen. Und Eltern sollten da wirklich sich den Mut fassen, da auch sich externe Fachleute aufzusuchen, wenn sie sich verunsichert fühlen.
00:09:39: Was dann in den LRS-Feststellungen herauskommt, sei es Schulpsychologen oder Stützpunkte. Hier in Sachsen ist das so, und sollten Sie sich ruhig eine Zweitmeinung von anderen externen Fachleuten holen, um dann gesichert zu sagen, dass es wirklich an dem ist. Wie gesagt, haben wir schon deutliche Probleme in der Feststellung. Hier in Sachsen, das habe ich ja schon mehrfach hier in meinem Podcast berichtet. Aber Eltern sollten sich da von den verschiedensten Meinungen der Fachleute nicht beirren lassen. Gerade wenn Eltern das schon über einen längeren Zeitraum beobachten, dass die Kinder Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben zeigen. Sagen wir mal ein halbes Jahr mindestens. Und es geht nur schleppend voran. Oder man beobachtet, dass trotz Üben nur geringe Fortschritte sich zeigen. Dann sollten Eltern sich wirklich Gedanken machen, wie sie die Schwierigkeiten mit dem Kind bewältigen lernen. Das ist ganz, ganz wichtig. Denn die Schwierigkeiten kann man im frühen Kindesalter recht gut bewältigen. Je früher man die Schwierigkeiten erkennt, desto günstiger wird sich das auf die Kinder auswirken, besonders was die ganze psychische Stabilität und das Selbstwertgefühl betrifft. Darum sollten Eltern da sehr, sehr genau hingucken.
00:12:15: Und Eltern sollten sich niemals entmutigen lassen, denn sie sind ja nicht alleine. Je nach Statistik sind es 6 bis 10 oder 15 % aller Schüler, die irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Je nach Studie haben wir dann sozusagen reichlich Kinder, die irgendwelche Schwierigkeiten haben, sei es erblich, sei es vorübergehend, sei es durch ungünstige Faktoren im sozialen Umfeld erworben, sei es entwicklungsbedingte neurologische Probleme usw. und so fort. Die Ursachen sind vielfältig und darum ist das auch von außen für Eltern häufig sehr verwirrend, woran sie nun sind. Was nicht schlecht ist, dass Eltern verschiedene Wege gehen und dann sich dann ein Gesamtbild machen, wenn das möglich ist. Drum bin ich immer ein Freund der pädagogischen Diagnostik und natürlich auch der klinischen. Und hinzu kommt dann am Rande vielleicht die behördliche Einschätzung, aber die wird nach meiner Meinung nicht so hoch gewichtet. Sie spielt eine Rolle. Sie kann man mit mit in die, mit in die Einschätzung einfließen lassen. Aber für eine richtige Förderung und Lerntherapie eignet sich so eine Begutachtung selten. Das ist nur eine schulrechtliche Feststellung. Und wenn Eltern dann die Gewissheit haben, dass die Schwierigkeiten vorhanden sind? Oder was man noch dazu sagen wird? Ich werde zwar das dann noch einen ausführlicheren Podcast zum Thema LRS und Vererbung sagen, aber besonders wenn Eltern wissen, dass die Rechtschreibschwierigkeiten gehäuft in der Familie auftreten, sollten Eltern aufgrund des recht hohen Risikos bei rund 50 % sollten sie schon recht früh darauf reagieren und ihr Kind versuchen zu fördern und zu unterstützen.
00:14:49: Man muss immer wieder dazu sagen, dass es von staatlicher Seite leider in diesem Bereich viel zu wenig finanzielle Unterstützung gibt. Das sind einfach sozialrechtliche Dinge, wo man immer davon ausgeht, dass die Kinder müssen von einer seelischen Behinderung bedroht sein. Warum man dann erst dann über 35 das Sozialgesetzbuch ist, über das Jugendamt Unterstützung erhält. Aber da die die Kassen der Jugendämter auch nicht sonderlich gefüllt sind, wird es natürlich auch, besonders auch hier in Dresden immer schwieriger, dass dann die Kinder dann auch ihre ihre Unterstützung auch von staatlicher Seite bekommen. Darum sind die meisten Lerntherapien auch privat zu finanzieren. Nur in seltenen Fällen kommt es zur Unterstützung über ein Jugendamt. Darum müssen Eltern bereit sein, ihr Kind selber in die Hand zu nehmen. Und die Probleme natürlich auch. Das ist einfach so schon seit vielen Jahren so und das wird sich auch langfristig nicht ändern. Hier können wir einfach nichts dagegen tun. So habe ich immer wieder den Eindruck, auch wenn man das sehr ärgerlich findet, dass die Kinder erst mal müssen von einer seelischen Behinderung bedroht sein, bevor sie dann von staatlicher Seite Unterstützung bekommen. Viel einfacher wäre es, wenn die Kinder schon Schwierigkeiten früh zeigen brauchen, also nicht erst unbedingt als von seelischen Behinderungen bedroht sein einzuordnen, sondern sie erhalten einfach Unterstützung aus dem Punkt. Aber diesen Blick hat man einfach nicht. Dass die Kinder ganz unabhängig von psychischen Problemen Unterstützung erhalten. Denn nicht alle Kinder haben psychische Probleme. Das hat ja auch häufig mit dem sozialen Umfeld zu tun, dass die Kinder dann zusätzlich psychische Probleme haben.
00:17:06: Gerade bei den sozial schwächeren Familien gesellen sich dann noch dazu psychische Probleme und dann ist das die Gefahr natürlich viel höher, dass sich dann psychische Probleme dazu gesellen. Darum ist das ja auch häufig dann in dem Bereich des Jugendamtes angesiedelt. Und immer wieder beobachten wir auch Kinder, die völlig normal und stabil sind und keine seelischen Probleme haben. Und diese kriegen dann automatisch sowieso auch keine Unterstützung von irgendeiner irgendeiner öffentlichen Kasse. Das ist ein Dilemma, was ich schon lange kritisiere. Aber hier ist natürlich unsere eigene Verantwortung gefragt, auch wenn das unbequem ist. Das wollte ich über viele Jahre auch nicht verstehen. Aber die langjährige Praxis zeigt es, dass Eltern hier doch ein gewisses Maß an Verantwortung übernehmen müssen. Und man kann nicht alles dem Gemeinwesen zumuten. Das wird auch langfristig nicht funktionieren. Hier ist es auch besser, sich selber behelfen zu können oder sich von anderen helfen zu lassen. Manche gemeinnützige Organisationen helfen dann auch Eltern mit geringem Budget. Diese Hilfen können ja auch von Eltern wahrgenommen werden, oder Es gibt auch Stiftungen usw., die dann Lerntherapien und unterstützen. Diese Wege sind auch offen. Aber viel wichtiger ist, dass man das Thema Lese-Rechtschreibschwäche besser versteht, besser interveniert und die Kinder so gut wie möglich unterstützen fördert. Egal was die Kinder für einen finanziellen Background haben. Und darum macht es auch keinen Sinn, sich als Opfer zu fühlen oder rumzujammern. Man sollte es einfach anpacken. Und dass das Kind so psychisch stabil wie möglich durch das Schulwesen kommt. Das muss, das ist das größte Ziel eigentlich, dass das Kind gar nicht erst seelisch behindert werden muss.
00:19:36: Und dann besteht natürlich auch eine gute Chance, dass Eltern ihrem Kind ein stabiles Zuhause bieten können. Wenn sie lernen, ganz pragmatisch mit dem Thema umzugehen. Eine Lese-Rechtschreibschwäche ist eine eine Schwäche. Sie ist kein Leiden. Sie soll oder sollte kein Leiden werden. So sollte man das eher ausdrücken. Und wenn sich eben dann psychische Probleme dazu gesellen, sollte man sich grundsätzlich auch immer wieder Unterstützung von Kinder- und Jugendpsychologen oder Psychiatern suchen, die da den Kindern eine gute Unterstützung sein können. Und zielgerichtete Lerntherapien können parallel eine gute Hilfe sein. Natürlich bei sprachlichen Defiziten oder motorischen Defiziten können Logopäden oder Ergotherapeuten auch eine Hilfe sein. Dies sollte dann immer mit dem Kinderarzt abgeklärt sein. Darum ist es wichtig, einen guten Überblick zu haben, wie sich die Kinder schon recht früh entwickeln. Und darum ist das heute oder sollte es heute auch kein Stigma sein? Wenn das Kind eine Lese-Rechtschreibschwäche hat? Früher war das ein großes Problem. Jedenfalls in meiner Zeit wurde man dann sehr häufig dann auf eine Sonderschule geschickt und heute hat man ja das Thema LRS. Das hängt noch mit der DDR zusammen. Gerade hier in Sachsen und Thüringen kennt man das Thema, was eher strittig ist. Aber da können sich dürfen sich Eltern gerne selber eine Meinung bilden. Ich halte es aus menschenrechtlichen Perspektive eher kritisch, dass man die Kinder da aus ihrer Heimat-Schule rausnimmt und sie da irgendwie fördern will. Aber das ist nicht unbedingt automatisch die zielgerichtete Unterstützung, die die Kinder sollten haben, sie sollten eine umfassende eins zu eins Begleitung haben. Das ist. Das kann dann höchstens eine zielgerichtete Lerntherapie erreichen, inklusive Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten. Für die Mehrheit der betroffenen Kinder haben solche Maßnahmen nur eine begrenzte und kurzzeitige Wirkung, für das Grundschulalter. Eine langfristige Wirkung bis ins Erwachsenenalter ist eher fragwürdig. Erstens gibt es da keine Wirksamkeitsstudien, die belegen würden, dass dies was bringen würde. Andere Studien weisen eher darauf hin, dass eine längerfristige eins zu eins Begleitung die wirkungsvollste Variante ist für die Kinder. Und das kann ich in den letzten Jahren bestätigen, dass ein größerer Teil sich recht gut entwickeln wird. Natürlich gibt es immer wieder Kinder, die sich dann eher sehr langsam und anders entwickeln. Auch mit Lerntherapie. Diese Fälle gibt es auch. Wir wissen eben noch viel zu wenig über die Ursachen dieser Lese-Rechtschreibschwächen. Aber zu jeder Zeit, seit wir das Lesen und Schreiben gelernt haben. Als Menschen fallen uns eben Menschen auf, die sich damit schwerer tun als andere. Und diese wird es auch zu jeder Zeit geben, auch in Zeiten des technologischen Wandels, auch mit KI. Und auch die Technologie wird die Probleme nicht wegzaubern, sondern sie ist eine wertvolle Unterstützung. Und so sollte man das auch sehen. Und ich hoffe, dass ich in dieser Folge euch konnte wertvolle Hinweise geben. Liebe Eltern, lasst euch nicht beunruhigen, wenn eure Kinder mit diesem Thema konfrontiert werden. Holt euch Hilfe! Die euch wirksam unterstützen kann. In diesem Sinne. Euer Lars. Bis bald.
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