22. LRSR-Studie: Erfassung der Symptomatik Psychomotorik
Shownotes
Episode 23: LRSR-Befragungsstudie – Symptomatik Psychomotorik Beschreibung: In dieser Episode beleuchtet Lars, Experte für Legasthenie und Fachjournalist, die Ergebnisse der LRSR-Befragungsstudie zur Psychomotorik. Der Fokus liegt auf den Zusammenhängen zwischen psychischen Vorgängen und motorischen Fähigkeiten bei Kindern. Themen wie Schreibmotorik, Konzentrationsfähigkeit und Wahrnehmungsverarbeitung werden ebenso behandelt wie die Rolle der sozialen Umwelt und familiären Einflüsse. Inhalt der Episode: • Psychomotorik: Verbindung zwischen psychischen Vorgängen und Bewegung • Symptomatik: Schreibmotorik, Konzentrationsfähigkeit, Wahrnehmungsverarbeitung • Rolle der sozialen Umwelt: Einfluss von Medienkonsum, familiären Strukturen und Bildung • Forschungsergebnisse: Herausforderungen bei der Merkfähigkeit und Motorik • Praxiserfahrungen: Beobachtungen aus der Lerntherapie Links und Ressourcen: • Mehr über unsere Arbeit: https://www.legasthenie-coaching.de • Kontaktieren Sie uns: info@legasthenie-coaching.de • Folgen Sie uns auf Instagram: @legastheniecoaching Bleiben Sie dran! Abonnieren Sie den Podcast, um keine Episode zu verpassen. Teilen Sie diese Folge mit anderen, die sich für das Thema interessieren, und hinterlassen Sie uns eine Bewertung!
Transkript anzeigen
Hallo, hier ist Lars vom Legasthenie-Coaching-Podcast.
Heute gibt es die 23. Folge zur LRSR-Befragungsstudie: Erfassung der Symptomatik Psychomotorik. In dieser Episode beschäftigen wir uns mit den komplexen Themen rund um die Psychomotorik. Psychomotorik beschreibt die Verbindung zwischen psychischen Vorgängen, wie Emotionalität oder Konzentration, und der Bewegung des Menschen. Besonders bei Kindern beeinflussen diese Prozesse die motorische Entwicklung. Beispiele für psychomotorische Abläufe sind Mimik, Gehen, Sprechen, Denk- und Merkfähigkeiten sowie andere kognitive und motorische Prozesse. Diese gehen oft mit verschiedenen Symptomatiken einher, wie zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Schreibmotorik, Konzentrationsproblemen oder Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen.
Auch emotionale und psychosoziale Probleme spielen eine große Rolle. All dies ist eingebettet in die Vorgeschichte der kindlichen Entwicklung, wie wir sie bereits in früheren Episoden besprochen haben. Diese Aspekte wirken sich auch auf das Lesen- und Schreibenlernen aus. Es wird deutlich, dass das Thema Psychomotorik äußerst komplex ist. Ich kann euch hier nur einen kleinen Einblick geben, was wir darunter verstehen und welche Beobachtungen wir gemacht haben. Vieles ist noch nicht vollständig erforscht oder verstanden.
Psychomotorik als interdisziplinäres Feld
Die Psychomotorik ist ein Bereich, mit dem sich verschiedene Fachrichtungen beschäftigen: Logopäden, Ergotherapeuten, Neurologen, Psychologen und auch wir als Spezialisten im Bereich der Lerntherapie. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Feld, das noch besser verstanden werden muss. Auch die soziale Umwelt spielt eine wichtige Rolle dabei, warum es zu Verzögerungen in der Entwicklung kommen kann – sei es durch Sozialisierung oder andere äußere Einflüsse.
Ein weiterer Aspekt ist der Medienkonsum, der bei manchen Kindern zu Konzentrationsproblemen führen kann – unabhängig von ihrer allgemeinen Entwicklung. Hier gibt es viele offene Fragen. Dennoch beobachten wir immer wieder Zusammenhänge zwischen psychomotorischen Schwierigkeiten und Problemen beim Lesen und Schreiben.
Forschung und Beobachtungen
Die Forschung in diesem Bereich steckt noch in den Anfängen. Unsere Erkenntnisse basieren auf Beobachtungen und einer kleinen Stichprobe von Familien. Diese Daten können Hinweise darauf geben, welche Faktoren eine Rolle spielen könnten – beispielsweise bei Merkfähigkeit, Schreibmotorik oder emotionalen und sozialen Problemen.
Es zeigt sich immer wieder, dass die gesamte Entwicklung eines Kindes – von der Schwangerschaft über die Geburt bis hin zur frühen Kindheit – eine entscheidende Rolle spielt. Auch familiäre Veranlagungen sowie neurologische und kognitive Entwicklungen können Einfluss nehmen.
Die Komplexität des menschlichen Lebens macht es jedoch schwierig, alle Faktoren vollständig zu verstehen oder voneinander abzugrenzen. Dennoch ist es wichtig, diese Zusammenhänge zu betrachten, um Kinder frühzeitig unterstützen zu können.
Herausforderungen in der Praxis
Wir Fachleute stehen oft vor der Herausforderung, die Ursachen für Entwicklungsprobleme richtig einzuordnen. Besonders bei Frühgeborenen ist es schwierig abzuschätzen, wie sich diese Kinder entwickeln werden. Auch das Schulsystem hat oft Schwierigkeiten, Probleme korrekt zu diagnostizieren und einzuschätzen.
Ein weiteres Hindernis ist die Anwendung medizinischer Klassifikationen wie der ICD-10 (jetzt ICD-11). Manche Kinder fallen aus diesen Diagnosesystemen heraus, weil sie sich anders entwickeln als erwartet. Dies erschwert die Einordnung zusätzlich.
Ich sehe diese rein medizinische Klassifizierung kritisch – gerade aus meiner Perspektive als Pädagoge und Lerntherapeut. Die sozialen und pädagogischen Aspekte sollten stärker berücksichtigt werden.
Ergebnisse aus der LRSR-Studie
Unsere Studie zeigt einige interessante Ergebnisse:
Artikulationsstörungen: 40 % der Eltern berichteten über Lispeln oder Lautfehler bei ihren Kindern.
Flüssigkeitsstörungen: 15 % gaben an, dass ihre Kinder stottern oder unartikuliert sprechen.
Schreibprobleme: Häufige Herausforderungen sind unsicheres Schreiben (43 %) oder eine angespannte Körperhaltung.
Merkfähigkeit: Rund 40 % der Schüler hatten mittelmäßige bis große Probleme beim Einprägen neuer Klangbilder.
Motorik: Über 50 % zeigten Schwierigkeiten beim Schriftbild oder eine verlangsamte Schreibgeschwindigkeit.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass viele Kinder sowohl motorische als auch kognitive Herausforderungen bewältigen müssen.
Fazit
Es wird immer deutlicher: Die Ursachen für Schreib- und Leseschwierigkeiten sind vielfältig und komplex. Neben erblichen Faktoren spielen auch soziale Umwelteinflüsse eine Rolle. Wichtig ist es jedoch, den Kindern frühzeitig zu helfen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
Ich hoffe sehr, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, das Verständnis für diese Themen zu vertiefen – sowohl bei Fachleuten als auch bei betroffenen Familien.
Vielen Dank fürs Zuhören! Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und hoffe, ihr seid auch bei den nächsten Episoden wieder dabei.
Bis bald!
Euer Lars
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